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Julian Grill - Die Zukunft und andere Erzählungen

Julian Grill - Die Zukunft und andere Erzählungen

fabrik.transit - 118 Seiten

Wann beginnt die Zukunft? Wo lebt es sich besser, in Asien oder in Europa? Gibt es etwas Gefährlicheres als Songtexte der Beatles? Was mögen Sie lieber, Pferde oder Mühlen? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in den Geschichten "Die Zukunft", "Das Pferd in der Mühle", "Ein Huhn für Shen Si" und "John Lennon umbringen"...

"Die Zukunft" steht für eine zweifache Premiere: Es ist die erste Veröffentlichung des gebürtigen Innsbruckers Julian Grill sowie des neuen Wiener Literatur- und Kunstverlags "fabrik.transit".
Vier kreativ-unterhaltsame Erzählungen sind im schmalen Bändchen zu lesen. In der namensgebenden "Die Zukunft" reiht sich eine kuriose Vision an die nächste: Die Zahnärztelobby lenkt die Geschicke der Menschheit, Straßen haben keine Kurven, es gibt Filme, aus denen man trinken kann, Länder gibt es dafür keine mehr.
"Das Pferd in der Mühle" ist eine traumartige Reise zu einem sprechenden Pferd und Joe Strummer, "John Lennon umbringen" eine humoristische Abhandlung über die Motive von Chapman - ja, auch das ist möglich. Grills Erstlingswerk ist ein kurzweiliger, aber intelligenter Lesespaß für Freunde des schwarzen Humors.(js)

20er - Die Tiroler Straßenzeitung, Februar 2015

Friedrich Pöhl, Bernhard Tilg -  
Franz Boas - Kultur, Sprache, Rasse

Friedrich Pöhl, Bernhard Tilg (Hg.) Franz Boas - Kultur, Sprache, Rasse

Wege einer antirassistischen Anthropologie
Reihe: Ethnologie: Forschung und Wissenschaft - Bd. 19, 2. Auflage, 192 Seiten

Franz Boas (1858 -1942), eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der "Wissenschaft vom Menschen" im frühen 20. Jahrhundert, begründete die Cultural Anthropology in Amerika und etablierte mithin die Anthropologie in den USA als eine akademische Disziplin. Geboren und aufgewachsen in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Minden, Westfalen, studierte Boas in Heidelberg, Kiel und Bonn Physik, Mathematik und Geographie. 1883/84 begab er sich auf eine geographische Arktisexpedition nach Baffin-Land, welche sein genuines Interesse an Ethnologie und Anthropologie erneut entfachte. Boas emigrierte schließlich in die USA und bekleidete von 1899 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1936 als ordentlicher Professor einen Lehrstuhl für Anthropologie an der Columbia Universität von New York.

Die liberal-demokratischen und pazifistischen Ideale seines Elternhauses werden Boas sein Leben lang begleiten und ihn dazu veranlassen, gegen jegliche damalige Rassendiskriminierung wissenschaftlich aufzubegehren. Auch als gesellschaftlich und politisch engagierter Wissenschaftler führte er einen oftmals einsamen Kampf für die Rechte der Indianer, der Afroamerikaner und nicht zuletzt für die Rechte der europäischen Immigranten. Beeinflusst von den Ideen Humboldts und der Aufklärung im Allgemeinen, entwickelte Boas seine wissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven und Methoden. Als einer der ersten sprach Boas von Kultur(en) im Plural und verabschiedete sich somit von einem essentialistischen Kulturkonzept.

Vor allem aber antizipierte Boas die Affinität von (wissenschaftlichem) Rassismus und Evolutionismus, weshalb er die Vorstellung einer universalistischen und linearen kulturellen Evolution zurückwies; insbesondere, wenn das evolutionäre Fortschrittsparadigma auf der allgemeinen und wissenschaftlich nicht fassbaren Idee der Rasse basierte und damit Individualität verneinte. Noch im hohen Alter verwehrte sich Boas gegen den wissenschaftlichen Rassismus und den damit einhergehenden Rassenwahn der Nationalsozialisten in Deutschland und schämte sich dafür, ein "Deutscher" zu sein.

Friedrich Pöhl:
Das Weltverständnis der Indianer Nordamerikas im Lichte der europäischen Philosophie

Friedrich Pöhl: Das Weltverständnis der Indianer Nordamerikas im Lichte der europäischen Philosophie

Buch aus der Reihe "Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft", Hg. Wolfgang Meid, Innsbruck 2004

"The bullet is a kind of pioneer of civilization. Although its mission is often deadly, it is useful and necessary. Without the bullet, America would not be a great, free, united and powerful country".
William F. Cody (Buffalo Bill)

Und dann si tanka auch big foot: Der liegt im schnee ein alter mann und sieht ein kind das noch an seiner toten mutter säugt und sieht sein letztes volk wie es da aufeinander liegt und sieht das blut im schnee .. und breitet noch die arme aus und hebt den kopf und reißt die augen auf daß nichts von dem was er da sieht verloren geht und alles was da einmal war wenn seine augen brechen aus ihm strömt und mit dem wind hinaus und in ein herz vielleicht ein lied .. und schaut und stirbt und friert nicht mehr.
Dann fällt noch schnee und legt sich wie ein totentuch.
Josef Oberhollenzer

Kannibalismus, eine anthropologische Konstante ? by Friedrich Pöhl & Sebastian Fink

Kannibalismus, eine anthropologische Konstante ? (Philippika)

Herausgeber: Friedrich Pöhl, Sebastian Fink

Kann der Kannibalismus, definiert als ritueller Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen, als eine anthropologische Konstante gelten? Schließlich drängt sich dieser Eindruck bei der Vielzahl der Quellen zu Menschenfresserei von der Antike bis in unsere Tage beinahe auf.
Dieser Band widmet sich der Frage und bietet erstmals einen Überblick über die wesentlichen und grundlegenden Kannibalismusdiskurse vom alten Mesopotamien über die klassische Antike bis hin zum frühen Mittelalter. Eine kritische Auseinandersetzung mit den frühneuzeitlichen Berichten über kannibalistische Akte der Azteken rundet den Überblick ab.
Die Quellen aus Mesopotamien, Ägypten und aus Kleinasien zeigen, dass der Kannibalismusdiskurs erst mit den Griechen vehement einsetzt, und zwar sowohl auf der Ebene der Mythologie als auch im Hinblick auf eine Inferiorisierung fremder Völkerschaften. Die Nutzung des Kannibalismusmotivs zur Herabsetzung von Fremden oder Gegnern in den eigenen Reihen setzt sich über das antike Rom bis in die Neuzeit fort. In diesem Sinne erweisen die in diesem Band versammelten Beiträge unter anderem zwar nicht die tatsächliche Praxis des rituell oder gar gastronomisch intendierten und praktizierten Kannibalismus, wohl aber den Kannibalismusdiskurs im Allgemeinen als anthropologische Konstante.